Ungewöhnliche Zeiten verlangen nach ungewöhnlichen Lösungen. So wurde in der vergangenen Woche, in einer Telefonkonferenz der Vorsitzenden der größeren Parteien, einstimmig der Entschluss gefasst, dass momentan alles beherrschende Thema Corona, aus dem Kommunalwahlkampf 2020 in Bad Wünnenberg herauszuhalten. Man kam überein, sich im Wahlkampfgeschehen, dem fast schon wieder in Vergessenheit geratenen Klima-, Umwelt- und Naturschutz zuzuwenden, sobald sich eine erste Entspannung in Sachen Pandemie abzeichne.    

Die nachstehend aufgeführten Aktionen werden aufgrund der möglichen Covid-Ansteckungsgefahr von den Kandidaten im Alleingang durchgeführt und  mit einer Helmkamera selbst dokumentiert. Zum Zwecke der Meinungsbildung der Wählerschaft, soll das so gewonnene Filmmaterial, an dieser Stelle in Kürze veröffentlicht werden. Es gilt das Motto: „Tu gutes und film dich dabei“!  

Folgende Aktionen der Parteien sind geplant:

Die SPD wird ihr altes Blühstreifenprojekt aufleben lassen. Zum Einsatz kommt eine Spezialsaatmischung mit ausschließlich roten Blumen wie zum Beispiel Rotklee oder roter Klatschmohn. Im gesamten Stadtgebiet sollen 25 rote Igelhäuser als Überwinterungshilfe für das seltene Stacheltier aufgestellt werden. Dass es für die SPD auch bei dieser Wahl um die Wurst geht, kommt im letzten Projekt deutlich zum Ausdruck. Man möchte eine alte, im Naturschutz bewährte Haustierrasse, das Rote Höhenvieh, fördern. Für den Aufbau einer Herde wurde bereits ein prächtiger Leitbulle ins Auge gefasst. Ob dieses Projekt von Erfolg gekrönt sein wird und auf wie viele Köpfe die Herde anwachsen wird, muss die Zukunft zeigen.

Die CDU-Kandidaten wollen die durch die Borkenkäferplage freigewordenen Flächen des Stadtwaldes mit Schwarzerlen, Schwarzdorn und Schwarzkiefern aufforsten. Am Bleiwäscher Friedhof stellt man  neue Laternen auf. Diese sollen mit Schwarzlicht betrieben werden. Ein begleitendes Forschungsvorhaben soll die Insektenfreundlichkeit der neuen Leuchtmittel untersuchen. Einige CDU-ler entdeckten schon vor einigen Jahren eine grüne Daumenspitze an ihrer schwarzen Hand. Trotz anfänglicher Skepsis und Bedenken von führenden Parteimitgliedern wurde  ein Wildblumensaatprojekt gestartet und beachtliche Erfolge damit erzielt. In dieser Wahlkampfperiode diskutiert man  noch über die erneute Durchführung, da es einfach zu wenig schwarz blühende Wildblumen gibt.

Die AFD plant ebenfalls eine Baumpflanzaktion. Es sollen ausschließlich die schon von Heino besungenen Haselnüsse gepflanzt werden. Den zweiten Schwerpunkt bildet der Kampf an vorderster Front gegen gebietsfremde Pflanzenarten wie Riesenbärenklau, Drüsiges Springkraut & Co. Für die Auswilderung von Braunbären im Teutoburger Wald möchte man eine breit angelegte Spendensammelaktion durchführen.

Ein von der FDP geplantes Hilfsprogramm für den Gelbspötter, einem Singvogel aus der Familie der Rohrsängerartigen, musste wegen zu großer Bedenken des Bundesvorstandes verworfen werden. Man wird, wie in den vergangenen Jahren, am bewährten Gelbbauchunkenprogramm festhalten.

Die Grünen fühlen sich in diesem Jahr massiv ihrer Wahlkampfthemen beraubt. So wird es keine Aktionen für Grünspechte oder Grünfinken geben. Man möchte sich eher konservativen Inhalten zuwenden. Neben Workshops zur Herstellung von Dörrpflaumen und Apfelringen gibt es Anleitungen zum Einwecken und zur Marmeladenherstellung. Der klimafreundliche Anbau von Grünkohl, im eigenen Garten und auf städtischen Flächen, sowie sein CO2 - und methanneutraler Verzehr stehen ebenfalls im Mittelpunkt der Kampanien.

An dieser Stelle noch ein paar Zeilen, inspiriert durch die bunte Jahreszeit und den Wahlkampf:

Er wär`s

Wahlkampf lässt sein buntes Band

Wieder flattern durch die Foren

Süße, wohlbekannte Sprüche rauschen in den Ohren

Und wabern überall durchs Land

 

Kandidaten träumen schon versonnen,

wollen bald regieren

Horch, von fern Corona ist gekommen

Wahlkampf, ja Du wärst´s -

Dich hätt ich lieber vernommen!

 

LACHT ZUHAUSE, BLEIBT GESUND, DANN LÄUFT BALD WIEDER ALLES RUND.